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Der Umgang mit einem Lieferengpass oder gar Unterbrüchen der Verfügbarkeit von Arzneimitteln ist für uns in der Apotheke allgegenwärtig. Dennoch handelt es sich dabei um ein stetig wachsendes Problem auf internationaler Ebene. Wir stehen heute vor einer nie zuvor dagewesenen Herausforderung, welche uns jeden Tag beschäftigt. So fehlen aktuell, Stand 03.Oktober 2022, auf dem Schweizer Markt 536 verschiedene Produkte.[1]

Lieferengpass und Versorgungsengpass – Was ist der Unterschied?

Bei einem Lieferengpass kann dem Patienten eine Alternative zur bestehenden Therapie angeboten werden. Bei einem Versorgungsengpass gibt es jedoch keine therapeutische Alternative und somit muss nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Therapie auf ein neues Medikament umgestellt werden.

Der Alltag in der Apotheke mit Liefer- und Versorgungsengpässen

Mittlerweile kommen wir tagtäglich mit Liefer-und Versorgungsengpässen in Berührung. Immer mehr Medikamente oder Wirkstoffe sind nicht lieferbar. Ein Lieferunterbruch kann einige Tage, Wochen oder gar mehrere Monate dauern und einige Medikamente werden schliesslich manchmal sogar vom Markt genommen. Oftmals geht für uns dann die Suche nach einer Alternative erst richtig los. Glücklicherweise können wir in vielen Fällen mit einem therapeutisch äquivalenten Präparat die Zeit des Lieferengpasses überbrücken. So wird dem Kunden ein Produkt mit gleichem Wirkstoff angeboten, welches jedoch von einer anderen Firma hergestellt wurde. Es kann aber auch sein, dass eine ganze Wirkstoffgruppe von einem Lieferengpass betroffen ist, oder dass es für ein Präparat keine Alternative in der Schweiz gibt. In diesen Fällen kann noch ein Import aus Deutschland oder Frankreich in Erwägung gezogen werden, die Kostenübernahme über die Krankenversicherung ist dann jedoch nicht mehr gewährleistet. Bei länderübergreifenden Lieferengpässen kommt man an einem Gespräch mit dem therapierenden Arzt nicht vorbei. Bei langanhaltenden Lieferunterbrüchen mit unbestimmter Zeitdauer kann es sowohl für den Patienten, als auch für die Apotheke einfacher sein, die Therapie auf ein neues Präparat umzustellen.

Lieferengpass bei Medikamenten und Arzneitmitteln

Was sind Gründe für Lieferengpässe?

Die Gründe sind vielfältig und haben ihre Ursache meistens nicht einmal in der Schweiz:

  • Probleme bei der Beschaffung des Wirkstoffs oder Hilfsstoffs
  • Herstellungsprobleme
  • Sicherheitsprobleme am Herstellort
  • Verzögerung bei den Behörden bezüglich der Inspektion des Herstellortes oder des Medikamentes
  • Ein unerwarteter Anstieg der Nachfrage in der Schweiz oder in anderen Ländern
  • Verschiedene Unterbrüche in der Lieferkette z.B. durch einen Streik
  • Wirtschaftliche Gründe (z.B. fehlende Rentabilität)
  • Steigende Qualitätsanforderungen
  • Zuletzt allgegenwärtig: Unterbrüche der Lieferkette bedingt durch die Pandemie
Felicitas Imseng Apotheke Dr. Guntern Brig Bahnhof

Für Sie geschrieben von

Felicitas Imseng

PHARMA-ASSISTENTIN EFZ

Gerne berate ich Sie persönlich zum Thema Lieferengpässe. Kommen Sie am besten zu uns in die Apotheke Dr. Guntern in Brig.