Die meisten Menschen werden im Verlaufe ihres Lebens krank und sind deshalb auf ein Medikament angewiesen. Zu diesem Zeitpunkt müssen Sie sich mit der richtigen Medikamenteneinnahme auseinandersetzen. In der Apotheke informieren wir Sie gerne, wie Sie ein Medikament in der richtigen Dosis zum richtigen Zeitpunkt einnehmen können. Doch was ist mit «richtiger Einnahme» gemeint?
Richtige Medikamenteneinnahme
Wir empfehlen Ihnen, ein Medikament mit einem grossen Glas Leitungswasser in einer aufrechten Position einzunehmen. Legt man sich danach wieder hin, so kann die Tablette in der Speiseröhre stecken bleiben und diese schädigen. Alkohol, Milch, Grapefruitsaft, Kaffee oder Schwarztee sind keine geeigneten Flüssigkeiten, um Tabletten zu schlucken. Sie beeinträchtigen die Wirkung der Medikamente, d.h. können diese abschwächen oder verstärken.
Eine Ausnahme ist erlaubt: Eisen-Präparate können Sie der besseren Aufnahme wegen mit einen Glas Orangensaft einnehmen.
Medikamenteneinnahme mit oder ohne Essen?
So wie Getränke können auch Lebensmittel einen Einfluss auf den Wirkeintritt und die Wirksamkeit haben. Steht in der Packungsbeilage, dass das Medikament unabhängig der Mahlzeiten eingenommen werden kann, dann spielt es keine Rolle, ob Sie bei der Einnahme etwas essen oder nicht. Ist dies nicht der Fall steht meist eine der folgenden Angaben.
Nüchtern (zwischen den Mahlzeiten):
Diese Präparate sollten Sie mindestens 1 Stunde vor oder frühestens 2 Stunden nach dem Essen einnehmen. Dies betrifft unter anderem Schilddrüsenhormone, gewisse Antibiotika oder Bisphosphonate gegen Osteoporose. Sie bilden vor allem mit Milchprodukten, Mineralwasser oder auch mit anderen Medikamenten, die Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalzium enthalten, Komplexe. Diese Verbindungen sind zu gross, um vom Körper gut aufgenommen werden zu können.
Vor dem Essen:
Diese Angabe meint ½ bis 1 Std vor dem Essen. Weil das Medikament schnell den leeren Magen passieren kann, tritt die Wirkung schneller ein und die Magensäure setzt dem Medikament weniger zu. Muss der Wirkstoff speziell vor der Magensäure geschützt werden oder soll er später wirken, so überzieht man die Tabletten zusätzlich mit einem magensaftresistenten Film. Diese Tabletten sollten Sie nicht ohne Rücksprache mit dem Apothekenteam halbieren.
Mit dem Essen:
Das Präparat wird kurz vor dem ersten bis kurz nach dem letzten Bissen geschluckt. Die Mahlzeit verbessert die Aufnahme von fettlöslichen Medikamenten wie z.B. Vitamin D3 und hilft Magen-Darm-Störungen vorzubeugen. Verdauungsenzyme werden mit dem Essen eingenommen, damit sie ihre Wirkung direkt am gewünschten Ort entfalten können.
Nach dem Essen:
Diese Angabe ist ungenau und muss präzisiert werden. Meist meint man die Einnahme ½ bis 2 Std nach dem Essen. Die Mahlzeit verbessert die Verträglichkeit des Medikaments, verzögert aber auch seinen Wirkungseintritt.
Einnahmezeitpunkt von Medikamenten und Dosisintervall
Verschiedene Prozesse in unserem Körper laufen nach einem Tagesrhythmus ab. Deshalb macht es Sinn, einige Medikamente auch zu einer bestimmten Tageszeit einzunehmen. Ein Beispiel dafür sind Kortisonpräparate, die am frühen Morgen eingenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt schüttet die Nebennierenrinde viel körpereigenes Kortison aus und das eingenommene Medikament verursacht weniger Nebenwirkungen.
Nicht nur der Zeitpunkt, sondern auch die regelmässige Einnahme ist bei der Therapie wichtig. Wartet man zu lange zwischen den einzelnen Einnahmen, fällt der Blutspiegel ab und die Wirkung lässt nach. Nimmt man die einzelnen Dosen zu nah aufeinander, so akkumuliert sich der Wirkstoff und die Gefahr von Nebenwirkungen steigt. Deshalb nimmt man bei einer 2maligen täglichen Dosis das Medikament alle 12 Std, bei einer 3maligen alle 8 Std und bei einer 4maligen alle 6 Std ein.
Haben Sie Fragen bezüglich Ihrer Medikamenteneinnahme? Dann zögern Sie nicht sich ans Team der City Apotheke und der Apotheke Dr. Guntern zu wenden.